von Cordula Spangenberg

Gottesdienste an den Kar- und Ostertagen im Essener Dom

Von Gründonnerstag bis Ostern wird das wichtigste Fest des Kirchenjahres mit Heiligen Messen und starken Symbolen begangen

Ostern ist für die katholische Kirche das wichtigste Fest im Kirchenjahr. Im Essener Dom werden die Kar- und Ostertage mit traditionell festlichen Gottesdiensten, intensiven Ritualen und Symbolen gefeiert.

Am Gründonnerstag, 18. April, begeht die Kirche die Feier des Letzten Abendmahls Jesu mit seinen Jüngern. Im Essener Dom feiert Bischof Franz-Josef Overbeck um 19 Uhr ein Pontifikalamt, in dessen Verlauf er zwölf Männern und Frauen die Füße wäscht - zu Jesu Zeiten war die Fußwaschung Sklavenarbeit, am Gründonnerstag ist sie ein Zeichen dafür, dass die Christen einander dienen sollen. In diesem Jahr wurden zwölf Vertreterinnen und Vertreter aus den katholischen Verbänden, Katholikenräten und Pfarreigremien für das alte Ritual ausgewählt als Zeichen dafür, welche Rolle der Laien-Katholizismus auf dem nun beginnenden „Synodalen Weg“ der katholischen Kirche in Deutschland spielen soll. Nach dem Gloria, dem Lobgesang vor der Verlesung der Bibeltexte, verstummen Orgel und Kirchenglocken bis zur Osternacht als Zeichen der Trauer. Deshalb singen am Gründonnerstag die Männerstimmen der Essener Domsingknaben a cappella, also ohne Instrumentalbegleitung, Motetten, unter anderem von Asola, Poulenc und Merulo. Nach dem Gottesdienst besteht bis 24 Uhr in der Anbetungskirche die Möglichkeit zu Nachtwache und Gebet.

Am Karfreitag, 19. April, versammeln sich um 15 Uhr, dem Zeitpunkt der Todesstunde Jesu, die Gläubigen still zur Feier vom Leiden und Sterben Christi im Dom. Im Mittelpunkt der Feier mit Bischof Overbeck steht die Verehrung des Kreuzes, das unter Schweigen verhüllt in die Kirche getragen und dann enthüllt wird. Die Priester werfen sich vor dem Kreuz zu Boden, alle anderen knien nieder. Der Essener Domchor begleitet die Feier – wiederum ohne Orgelbegleitung – mit Chorsätzen und Motetten zur Passion unter anderem von Johann Sebastian Bach und Tomás Luis de Victoria.

Am Karsamstag, 20. April, finden keine Gottesdienste statt, er ist der Tag der Grabesruhe. Zur Feier der Auferweckung Christi von den Toten in der Osternacht segnet Bischof Overbeck um 21.30 Uhr zunächst vor dem Dom das Osterfeuer. Anschließend ziehen Priester und Gläubige mit der brennenden Osterkerze in den dunklen Dom ein. Nach dem feierlichen gesungenen Osterlob „Exsultet“ hören die Mitfeiernden zunächst die biblischen Erzählungen der Heilsgeschichte aus dem Alten Testament, bevor dann mit dem Gloria wieder die Orgel erklingt und alle Glocken des Doms läuten. Die Feiernden erneuern ihr Taufversprechen und werden mit Weihwasser besprengt. Musikalisch gestaltet der Mädchenchor am Essener Dom die Osternacht mit mehrstimmigen Psalmvertonungen und mit Felix Mendelssohn Bartholdys „Surrexit pastor bonus“ für Chor und Orgel.

Auch am Ostersonntag, 21. April, wird Christi Auferstehung im Dom mit mehreren Gottesdiensten begangen. Weihbischof Wilhelm Zimmermann feiert um 10 Uhr die Liturgie, gestaltet von Sopran, Orgel, Streichern und dem Essener Domchor mit Joseph Haydns Kleiner Orgelsolomesse. Um 17 Uhr feiert Dompropst Thomas Zander die Ostervesper mit Jörg Stephan Vogel als Kantor.

Am Ostermontag, 22. April, beginnt der Gottesdienst mit Weihbischof Ludger Schepers um 10 Uhr. Solisten und Barockorchester unter Leitung von Harald Martini gestalten die Messe musikalisch mit der Kantate „Zwei Jünger gehen nach Emmaus“ von Georg Philipp Telemann. (cs)

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